Hallo ihr, jetzt melde
ich mich nach über einem Monat mal wieder, es war aber auch wirklich viel los
in letzter Zeit…
Uuuuuuuund zwar haben wir
uns auf einen eigentlich knapp 3,5 stündigen Flug nach Lima begeben (Dank
Flugcancelung und Festnahme von Lydia – Achtung kein Witz, witzig war´s aber
dennoch – dauerte die Reise aber deutlich länger). Dort haben wir unser 8-tägiges
Zwischenseminar verbracht, von dem ich euch jetzt ein paar Eindrücke mitgeben
will! Der große Schock begann gleich, als wir den doch überraschend kleinen
Flughafen verlassen haben: Lima ist ja riesig!! Ich meine, für mich als Landei
war ja Valparaíso schon eine große Stadt, aber im Vergleich zu Lima ist es hier
ja doch eher… familiär ;-)
Aber nicht nur die Stadt
Lima hat mich größentechnisch sehr beeindruckt, auch das YMCA Gebäude war ja
fast mit einer eigenen Stadt zu vergleichen! Es gab eine eigene Schule, einen
Swimmingpool, eine Cafeteria und eben das Hostel in dem wir gewohnt haben. Und
man glaubt es kaum, die besitzen sogar Musikinstrumente und technische
Ausstattung in ihrem Guay, da können sich unsere Chilenen gerne noch was
abschauen ;-)
Die Woche über hatten wir
jeden Vormittag eine Einheit mit Olli Mally (ein Deutscher, der als
Generalsekretär im YMCA Lima tätig ist) und seiner Frau Barbara. Wir führten Einzelgesprächen
mit ihnen und hatten Gruppenreflexionen, in denen wir auf die letzten drei
Monate zurückgeblickt haben und einen Ausblick auf die kommende Zeit bekommen
sollten. In einer sollten wir uns z.B. in die Position von Leuten
hineinversetzen, mit denen es noch einige Dinge zu klären gibt, und ich muss
sagen, ich fand meine Imitation des Guay-Direktors eigentlich ganz gut ;-) Eine
andere Aufgabe war es, eine Dominokette aufzubauen. Danach sollten wir darauf
achten, wer beim Bau welche Rolle übernommen hat und wir sollten das auf unsere
Rollenverteilung hier in Valpo übertragen. Das war glaube ich eine der
Interessantesten Einheiten und uns ist wieder mal bewusst geworden, wie gut wir
es miteinander haben: Wo eigentlich Zeit für die Klärung von Problemen und
Streitfragen war, wurde bei uns nur gelacht und das Ganze mit einem „gestritten
haben wir eigentlich noch nie!“ abgetan – wie genial das einfach war!
Die Nachmittage
verbrachten wir mit den deutschen Volontären (die übrigens zu 11. Sind!!) in ihren
Projekten. Das war sehr Interessant zu sehen, weil die Arbeit dort wirklich so
anders ist! Die zwei Projekte, die ich am schönsten fand waren zum einen „crecemos
felices“, ein Projekt mit Kindern, die auf der Straße arbeiten mussten, aber in
diesem Projekt eine Kindheit bekommen sollen, sprich Zeit für Spiel und Spaß
und eine Betreuung für ihre Hausaufgaben. Den Nachmittag dort fand ich richtig
genial, ich habe mit einigen der Kinder Fußball gespielt und davon waren die
wirklich so begeistert! Zum anderen war es ein Projekt in Independencia, ein
sehr armer Hügel in Lima, in dem der YMCA in der Frauenarbeit tätig ist. Die
Volontäre spielen Spiele, singen Lieder und bereiten eine kleine Andacht vor
und anschließend spricht eine peruanische Mitarbeiterin mit ihnen über Themen
wie Haushalt, Finanzen und Ähnliches.
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Ausblick vom Hügel Independencia |
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Straßen dort unten am Berg... |
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... und oben. |
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die Frauengruppe |
Wir hatten auch ein
klitzekleines bisschen Freizeit, die wir hauptsächlich mit den anderen
Volontären und einigen neuen peruanischen Freunden verbracht haben. Sie konnten uns ein paar schöne Flecken Limas zeigen, wo wir das gute Wetter genießen konnten.
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hier bei der "Costa verde", der grünen Küste, einer der wenigen bunten Flecken in der Wüstenstadt |
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hier bei Mallys zuhause mit allen Volontären. |
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im Stadtzentrum |
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sogar das peruanische Meer wurde getestet |
Zugegebenermaßen fand ich Lima auf den ersten Blick ziemlich hässlich. Im Stadtzentrum
gab es irgendwie nichts Besonderes zu sehen, viele große Häuser, breite Straßen
und viel Stau. Diese Sicht hatte sich jedoch radikal geändert, als wir einen
Ausflug auf Limas größten Hügel „Cerro San Cristobal“ gemacht haben, von dem
man einen gigantischen Ausblick über die endlose Stadt Lima hatte. Wir hatten
das große Glück, zum perfekten Zeitpunkt oben gewesen zu sein, da wir Lima
sowohl bei Tag, beim Sonnenuntergang, als auch bei Dunkelheit gesehen haben!
Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so beeindruckt von einem Ausblick war…
Das krasseste fand ich einfach, dass man tagsüber genau sieht, an welchen
Stellen Häuser stehen, sobald aber die Sonne untergeht, bemerkt, dass diese
Stellen schwarz bleiben. Daraus Folgt, dass es dort einfach keinen Strom gibt und
ich kann sagen, diese Masse an Lichtlosen Stellen hat mich ziemlich schockiert.
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leider kann kein Bild diese Sicht so zeigen, wie sie tatsächlich war... |
Wie ihr seht, hatten wir
eine absolut abwechslungsreiche Woche, zwar mit wenig Schlaf aber dafür sehr
vielen interessanten Eindrücken und jeder Menge Spaß! Vielen Dank an dieser
Stelle auch noch mal an Lydia, dass sie uns, die peruanischen Volis und alle
Peruaner die ganze Woche über gut entertaint hat ;-) Außerdem bin ich mir nach
dieser Woche Peru – so gut es mir auch gefallen hat – absolut sicher, dass ich
hier in Chile richtig bin! Und nachdem Clara zur Krönung am Flughafen noch ein
kleines Nikolaus-Ständchen für die Allgemeinheit zum Besten gab, ging es mit
jeder Menge neuen Ideen, Motivation und einem peruanischen Cajon als Handgepäck
(bei dem wirklich jeder Flughafenangestellte wissen wollte, was genau ich da
jetzt eigentlich mit mir rumtrage) gut gelaunt zurück nach Valparaíso, dessen
Vertrautheit ich jetzt umso mehr zu schätzen weiß!
Kaum zurück in Valparaíso
hatten wir auch schon die nächste geniale Idee, nämlich die ersten drei hintereinanderliegenden
freien Tage für einen Kurzurlaub zu nutzen! (ist ja nicht so, als hätte man
eine 10-meter lange TO-DO Liste zuhause hängen…;-) ) Unser Ziel war die
Hauptstadt Santiago, in der ich zwar schon 4/5 mal war, jedoch nie auch nur
irgendetwas von der Stadt gesehen habe. In diesen drei Tagen haben wir glaube
ich das Haupttouristenprogramm geschafft und sogar noch einige Zeit zum Entspannen
in dem Pool auf der Dachterrasse gefunden! Im Großen und Ganzen würde ich es
als einen recht gelungenen ersten WG-Urlaub bezeichnen :-)
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im Stadtzentrum |
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unsere Dachterasse |
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Santiago von oben |
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was die Inkas konnten, können wir schon lange! |
So viel wieder von mir,
ich hoffe, der nächste Artikel kommt ein wenig früher!
LG, eure Jane :-)